Deutsch-französisches Fest 2025

11. Juli 2025 UFE – BERLIN

Berlin, 11. Juli 2025 –

Seit 1971 [1] organisiert die Union des Français de l’Étranger (UFE) in Berlin jedes Jahr ein großes deutsch-französisches Fest, ein unverzichtbarer Treffpunkt für Geselligkeit und Austausch.

Diese Veranstaltung bringt die französische Gemeinschaft in ihrer ganzen Vielfalt zusammen: Auswanderer, Einwohner sowie ehemalige Soldaten und Zivilisten der französischen Streitkräfte und der französischen Militärregierung in Berlin (GMFB). Zahlreiche deutsche Freunde schließen sich ihnen an, um diesen Moment der Geselligkeit zu teilen.

Bureau de l'UFE
Das gesamte Büro der UFE-Berlin mit Herrn Emmanuel Suquet — Foto © UFE-Berlin

Auch in diesem Jahr fand die Feier in der prestigeträchtigen Julius-Leber-Kaserne statt, dem ehemaligen Quartier Napoleon, das bis zum Abzug der französischen Streitkräfte 1994 deren Hauptquartier war. Dieser Ort der Erinnerung beherbergt heute deutsche Eliteeinheiten, darunter das Wachbataillon, das der Republikanischen Garde in Paris entspricht.

Als Zeichen der Anerkennung durch Berlin wurden die französischen Namen der umliegenden Straßen und der Kasernenräume („Sergent Brocard”, „Jean de Lattre de Tassigny”) beibehalten. Diese Ehre unterstreicht die aktive Rolle Frankreichs während fast eines halben Jahrhunderts bei der Verteidigung der Werte der Freiheit in West-Berlin.

Xavier Doucet et Emmenauel Suquet
Von rechts nach links: Emmanuel Suquet, Xavier Doucet und Achim Schimanski – Foto © Aurélien Beauthéac

Die Zeremonie stand unter der Schirmherrschaft des französischen Botschafters in Deutschland, S.E. François Delattre,[2] und wurde durch die Anwesenheit seines Stellvertreters, des Gesandter Emmanuel Suquet, geehrt. Nach der Begrüßungsrede des Präsidenten brachte er in einfachen und herzlichen Worten zum Ausdruck, wie sehr er sich freue, diesen geselligen Moment mit den Mitgliedern der UFE-Berlin und ihren Gästen zu teilen, und lobte unsere Bemühungen, diese Freundschaft in den deutsch-französischen Beziehungen im Alltag zu pflegen.

Emmanuel Suquet
Emmanuel Suquet, Gesandter an der französischen Botschaft in Deutschland — Foto © UFE-Berlin

Rede des Präsidenten

  • Sehr geehrter Herr Gesandter Suquet
  • Sehr geehrter Herr Oberst Schales,
  • Sehr geehrter Herr Vorsitzender des Casinos, lieber Martin Lücke,
  • Sehr geehrter Herr Vorsitzender des Vereins Brassens in Basdorf, Lieber Jürgen Günther,
  • Sehr geehrte Damen und Herren,
  • Liebe Freunde

Zunächst möchte ich in Ihrem Namen Herrn Suquet, unseren Gesandten, begrüßen und ihm danken! Er vertritt heute Abend Herrn François Delattre, den französischen Botschafter in Deutschland, der uns seine Schirmherrschaft gewährt hat. Es ist eine große Ehre und ein Zeichen der Freundschaft, die wir sehr schätzen.

Vielen Dank auch an dich, lieber Martin, dass du uns einmal mehr ermöglichst, unser deutsch-französisches Fest so festlich zu begehen, und an dein gesamtes Team für das wunderbare Buffet, das ihr für uns vorbereitet habt!

Xavier Doucet
« Diese Momente des Austauschs sind der Kern unserer Beziehung » — Xavier Doucet — Foto © JFD

Dieses Jahr steht die Musik im Mittelpunkt! Wir ehren Herrn Jürgen Günther, den Vorsitzenden des Vereins Brassens in Basdorf e.V., der 2004 von Ihnen und Marion Schuster gegründet wurde. Marion kann heute Abend leider nicht bei uns sein – wir alle grüßen sie herzlich. Jedes Jahr organisiert der Verein das Chanson-Festival Brassens. Jürgen wird ihn uns gleich vorstellen.

Xavier Doucet et Xavier Günther
Xavier Doucet mit Jürgen Günther – Foto © UFE-Berlin

Vielen Dank an dich, Achim, treuer Freund, für die Musik und den Ton!

Bettina Pohl et Christophe Bourdoiseau — Photo © Aurélien Beuthéac
Bettina Pohl und Christophe Bourdoiseau – Foto © Aurélien Beuthéac

Vielen Dank an Christophe Bourdoiseau, Sänger und Komponist, und Bettina Pohl, Klarinettistin, die wir gegen 20:30 Uhr zu einem wunderschönen Konzert mit französischen Chansons begrüßen dürfen.

Meine Damen und Herren, liebe deutsche Freunde, liebe Landsleute,

Es ist mir eine große Freude und Ehre, Sie heute Abend so zahlreich begrüßen zu dürfen, um die 55. Ausgabe unseres traditionellen deutsch-französischen Festes zu feiern. Ihre Anwesenheit zeugt von der Lebendigkeit und Tiefe unserer Beziehungen.

Fête franco-allemande 2025
Eine Poesie, die unter die Haut geht und von Freiheit, leidenschaftlicher Liebe und der sanften Melancholie eines Künstlerlebens am Rande der Konventionen erzählt – nichts geht über die Lieder von Bohème.
Foto © Aurélien Beauthéac

Wir sind an einem Ort voller Geschichte und Symbolik versammelt: der Julius-Leber-Kaserne, die fast ein halbes Jahrhundert lang das „Napoleonviertel“ und das pulsierende Herz der französischen Militärpräsenz in Berlin war. Dieser Ort, an dem Generationen französischer Soldaten gedient haben, ist heute ein Symbol für unsere gemeinsame Geschichte und die Versöhnung, die darauf folgte. Der Name dieser Kaserne, Julius Leber, einer der ersten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, erinnert uns an die Werte der Freiheit und Demokratie, die unseren beiden Ländern so wichtig sind.

Die Union des Français de l’Étranger de Berlin ist besonders stolz darauf, diese Tradition der deutsch-französischen Freundschaft fortzuführen. Seit 55 Jahren ist dieses Fest ein besonderer Moment der Begegnung und des Austauschs.[1] Es ist das Ergebnis des unermüdlichen Engagements freiwilliger Franzosen im Ausland, die Jahr für Jahr ihre Zeit und Energie investieren, um unsere Gemeinschaft lebendig zu halten und immer stärkere Bindungen zu unseren deutschen Freunden zu knüpfen. Ich möchte ihnen ganz herzlich für ihren außergewöhnlichen Einsatz danken.

Diese Momente des Austauschs sind der Kern unserer Beziehung.

Sie ermöglichen es uns, zusammenzukommen, uns auszutauschen und das zu feiern, was uns verbindet. Und was gibt es Universelleres und Geselligeres als die Freude am Essen? Die Gastronomie ist auf beiden Seiten des Rheins zweifellos einer unserer schönsten gemeinsamen Vorzüge. Ob es sich um den Reichtum unserer Terroirs, die Vielfalt unserer regionalen Spezialitäten oder das weltweit beneidete Know-how handelt, unsere kulinarischen Traditionen sind eine unerschöpfliche Quelle für Entdeckungen und gemeinsame Freuden. Sie sind der Beweis dafür, dass unsere beiden so reichen und vielfältigen Kulturen zur Freude aller harmonisch miteinander verschmelzen können.

Bettina Pohl et Christophe Bourdoiseau
Nach einem ausgezeichneten Essen gibt es nichts Schöneres als ein wenig Musik… Foto UFE © Berlin

Am 14. Juli wird die Normandie,[3] eine unserer schönsten Provinzen, in der Botschaft vertreten sein, um die Lebendigkeit unseres Austauschs, seine Dynamik und auch ihre authentischen Produkte zu präsentieren. Ich möchte es mir nicht nehmen lassen, den berühmtesten Normannen in Berlin, unseren Freund Didier Canet, zu erwähnen und Alexandra Brouard zu begrüßen, die ebenfalls aus der Normandie stammt und stolz darauf ist!

Während wir an diesem symbolträchtigen Ort mehr als ein halbes Jahrhundert Freundschaft feiern, sollten wir uns daran erinnern, dass diese Beziehung ein wertvolles Erbe ist. Lassen Sie uns diese Freundschaft weiterhin mit Momenten der Verbundenheit, des gegenseitigen Respekts und der gemeinsamen Freude pflegen.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihre Anwesenheit und wünsche Ihnen allen einen schönen Abend.

Es lebe die deutsch-französische Freundschaft!

Xavier Doucet

[1] Gründung der Union des Français de l’Étranger UFE-Berlin in fr. Sektor Berlins

[2] Siehe « Vive l’amitié franco-allemande ! » et « L’UFE-Berlin : Entre mémoire et tradition »

[3] Siehe « J’irai revoir ma Normandie » — (2025-0704) —

Gründung der Union des Français de l’Étranger in Berlin: Ein Hebel für die deutsch-französische Freundschaft

Am 12. Dezember 1970 fand im Maison de France in Berlin die Gründungsversammlung der Berliner Sektion der Union des Français de l’Étranger (UFE) statt. Dieses Ereignis war ein wichtiger Meilenstein für die französische Gemeinschaft in West-Berlin, aber auch für die Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen in einem besonderen historischen Kontext.

Der Wille, sich zusammenzuschließen und zu handeln

Unter der Leitung von Herrn Pineau und in Anwesenheit von Persönlichkeiten wie dem französischen Generalkonsul, Herrn Neumann, und dem Senator für die Auslandsfranzosen, André Armengaud, hatte diese Versammlung zum Ziel, die französische Gemeinschaft zu strukturieren. Senator Armengaud erinnerte daran, „wie wichtig es für Franzosen, wo auch immer sie leben, ist, sich in einem starken Verein zusammenzuschließen, um ihre Interessen zu vertreten und ihren Zusammenhalt zu bewahren“.

Ziele im Zeichen der Integration und des Austauschs

Das Interesse dieses Vereins an der Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen wird aus den bei dieser ersten Sitzung festgelegten Zielen deutlich. Die Vorschläge von Herrn Dubujadoux, die von anderen Mitgliedern unterstützt wurden, standen im Mittelpunkt der Debatten und bildeten den Fahrplan für die UFE-Berlin:

  • Erleichterung der Kontakte zwischen Franzosen und Deutschen:

Eines der vorrangigen Ziele war es, Brücken zwischen den beiden Gemeinschaften zu schlagen. Durch die Organisation gemeinsamer Aktivitäten wollte der Verein über den Rahmen der französischen Präsenz in Berlin hinausgehen und einen echten kulturellen und freundschaftlichen Austausch fördern.

  • Hilfe bei der Integration:

Durch die Unterstützung der Franzosen bei der Lösung praktischer Probleme (Wohnung, Arbeit, Schule) förderte die UFE-Berlin eine erfolgreiche und dauerhafte Ansiedlung. Gut integrierte Bürger können leichter feste Bindungen zu ihrem Gastland aufbauen und zu Botschaftern ihrer Kultur werden.

  • Berücksichtigung binationaler Familien:

Die Diskussion befasste sich auch mit dem Fall deutscher Ehepartner und in Deutschland geborener Kinder. Mit dem Angebot, mit denjenigen, die kein Französisch sprechen, auf Deutsch zu kommunizieren, zeigte der Verein seine Bereitschaft zur Integration, die für die Stärkung der Beziehungen innerhalb der deutsch-französischen Familien und damit auch zwischen den beiden Völkern von entscheidender Bedeutung war.

Eine Struktur für die Zukunft

Die Versammlung endete mit der Verabschiedung der Vereinssatzung und der Wahl eines vorläufigen Vorstands unter dem Vorsitz von Louis Debierre. Diese Strukturierung gab der französischen Gemeinschaft die Mittel, um ihre Ziele zu verwirklichen, insbesondere die aktive Teilnahme am Berliner Leben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gründung der UFE-Berlin nicht nur eine interne Angelegenheit der französischen Gemeinschaft war. Sie trug eine Vision von Offenheit und Zusammenarbeit in sich. Indem sie sich für das Wohlergehen und den Zusammenhalt der Franzosen einsetzte, gab sie ihnen die Möglichkeit, sich anderen zu öffnen und aktiv am Leben der Berliner Stadt teilzunehmen, wodurch dieser Verein zu einem echten Akteur der deutsch-französischen Annäherung im Alltag wurde.

Präsidenten der UFE Berlin seit 1970

  • Louis Debierre (2.Dezember 1970)
  • M. Deschamps (1976)
  • Paul Clave (23 Januar 1981)
  • Dorothée Fouan-Huber (21 Mai 2007)
  • Ronan Le Gleut (8 Januar 2008)
  • Jacques Charlin (3 September 2018)
  • Xavier Doucet (2 Dezember 2019)